Sonntag, 7. April 2013

Lolita 52 Challenge: Question 15, 3 things I wish I was told when I was a new Lolita

Die Frage

15.  3 things I wish I was told when I was a new Lolita

hat mir mal wieder Kopfzerbrechen bereitet. Ich gebe zu, dass Verzögerungen bei der Beantwortung der Challenge hauptsächlich darauf zurückzuführen sind, dass ich einfach nicht weiß, was ich dazu sagen soll ;)

Das liegt nicht daran, dass ich etwa keine Fehler gemacht hätte bei meinen ersten Outfits... bei Gott nicht! Aber eigentlich lag das nicht unbedingt daran, dass ich es nicht besser wusste. Sicher hätte ich mir einfach bei der Recherche mehr Mühe geben können (auch wenn es vor 7 Jahren oder so noch nicht ganz so einfach war, an Infos heranzukommen, wie heute - ein bisschen mehr Zeitinvestition oder etwas mehr Mut, mal bei den "alten Hasen" nachzufragen, hätte bestimmt etwas gebracht) oder mal eine Outfitidee von anderen diskutieren lassen (wobei das natürlich nicht immer leicht ist und als Anfänger manchmal schon eine gute Portion Kritikfähigkeit und Mumm erfordert - daher finde ich es super, wenn Newbies sich das trauen und über ihren Schatten springen und ebenso wichtig ist es, wenn ihnen angemessen geholfen wird, ohne dass sie das Gefühl haben, verurteilt zu werden! Äh, Faden verloren...).

Da fällt mir aber direkt was ein...

1.) Wo willst du hin? Was soll dein Stil sein?

Gerade am Anfang prasseln natürlich viele Eindrücke auf einen herab, wenn man mit Lolita in Kontakt kommt. So viele verschiedene Stile und Inspirationen, und alles hat seinen Reiz, ist niedlich oder elegant und von allem kann man sich irgendwie was an einem vorstellen. Dann gibt es da noch die Trends, irgendwas ist gerade in und wird gehypt, das will man dann natürlich auch haben, und so kommt es, dass durch die Flut an Auswahl jene eben so schwer fällt, gerade zu Beginn.

Es hätte Sinn gemacht, wenn ich mir längere Zeit Gedanken darüber gemacht hätte, welcher Stil mein Ding ist, was mir gut steht, zu mir passt und worin ich mich wohl fühle. Stattdessen habe ich von allem etwas gekauft, damit ich ja mit irgendwas schnell starten kann, hab mich zu sehr beeinflussen lassen von dem, was ich an den Leuten gesehen habe, die mir als erste Lolitas über den Weg gelaufen sind - ungeachtet dessen, was ich eigentlich wirklich tragen will. Dann hortet man Zeugs, das gar nicht zusammenpasst, kann nicht angemessen kombinieren und hat nachher nicht nur unnötig Geld rausgeschmissen, sondern ist auch enttäuscht, weil man nichts Halbes und nichts Ganzes hat.

2.) Es ist keine gute Idee, aus random Kleidungsstücken, die man zuhause hat oder die bei H&M und Co. herumhängen, sein erstes Outfit basteln zu wollen

Man kennt es ja, in einschlägigen Foren wie etwa Dunkelsüß wird regelmäßig auf Funde in "normalen" Läden aufmerksam gemacht , die sich in jeder durchschnittlichen deutschen Einkaufsmeile befinden oder ganz einfach und recht günstig über deutschsprachige Onlineshops zu beziehen sind.

Dagegen ist nichts einzuwenden, im Gegenteil ist dies sogar sehr hilfreich, egal ob für eine Anfängerin, die vielleicht auch noch einen schmalen Geldbeutel hat, oder für eine langjährige Lolita mit großem Budget. Klassischerweise findet man an lolitatauglichen Kleidungsstücken, die sich gut verwenden lassen, Dinge wie Overknees, Bluse oder Cardigans im Ottonormalverbraucherladen à la H&M oder Primark, genauso wie Schmuck oder andere Accessoires. Schwieriger wird es da schon bei Röcken und Kleidern...

Und da kommen wir zu meinem großen Anfängerfehler: Ich wollte sofort durchstarten! Na klar, man wird angefixt von Lolita, verbringt mehr und mehr Zeit damit, sich darüber zu erkundigen und die ganzen schönen Fotos anzuschmachten und hach - das will man auch! Nicht noch länger warten und sparen und sich bis ins Detail ein Outfit zurechtlegen, sich mehr und mehr anlesen und das Outfit am besten noch besprechen mit jemandem, der mehr Ahnung hat; man hat sich doch schon genug erkundigt, man beschäftigt sich jeden Tag damit, da muss man das doch irgendwann wissen! Endlich wird es mal Zeit, das selbst zu tragen und andere auf Treffen kennenzulernen.

Außerdem gibt es doch gerade diesen schwarz/weißen, berüschten Rock bei H&M, von dem eine im Animexxzirkel berichtet hat... das muss doch was sein... Sieht doch aus wie in der Bible, und nen Petticoat kann man auch drunter quetschen. Dazu die passende Rüschenbluse und naja, nen Blazer, ist ja draußen noch kalt, aber der ist schwarz, das passt schon. Und wenn man mal Abwechslung will, die weiße Rüschenbluse, das Weiß ist zwar eigentlich nen dunkles Creme und greift gar nicht das Weiß vom Rock auf, aber wurscht, sieht man gar nicht, und die Bluse ist ärmellos, aber warum nicht, man kann's ja tragen, ist doch schick! Et voilà, ein komplettes Outfit für unter 100 Euro.

Ah ja - hätte man mich da mal besser aufgeklärt ;) Bzw. hätte ich mich da mal mehr erkundigt. Dann wäre mir aufgefallen, dass der Rock eine furchtbare Form erhält durch den Petticoat, für den er nicht gedacht ist, überhaupt ganz falsch sitzt, dass ärmellose Blusen nicht der Hit sind und dass man nicht hoffen kann, in seinem Alltagskleiderschrank lolitataugliche Klamotten zu finden. Das passiert leider nur selten.
Aber die schwarze Bluse war super, die könnte ich heute noch gebrauchen! Denn man findet ja eben doch immer mal wieder passende Stücke in Normaloläden, diese Alternative ist nicht zu verachten. Die Suche lohnt - aber einiges kann man einfach nicht ersetzen und wer glaubt, innerhalb einer deutschen Einkaufspassage alle Elemente eines richtigen Lolitaoutfits zusammenkaufen zu können, der ist auf dem Holzweg.

Dann doch lieber Zeit investieren und sparen für etwas Ordentliches (was auch nicht teuer sein muss, dank Second Hand etwa) und vor allem, sich viel mehr hinterfragen und auch den Mut haben, mal bei denen nachzuhaken, die erfahrener sind.

3.) Nur weil man es günstig bekommt, muss man es nicht kaufen

Ich glaube, das kennen viele, oder? ;) Man sieht ein Teil preiswert irgendwo angeboten: Oh wow, das ist ja Burandooo, Baby the Stars Shine Bright, super, muss ich haben, nur 50 Euro, geilo, naja die Farbe ist eigentlich nicht so meins und es passt auch nicht zu den Schuhen und Blusen die ich bisher hab, aber das kommt noch, und der Schnitt ist so Babydollmäßig, da sehe ich aus wie eine Schwangere mit Silkonbrüsten, aber das geht sicher irgendwie, ist ja Brand. Kaufen!!!

Und dann ist das Teil daheim, wird nicht getragen, verkaufen will man's erstmal auch nicht, aber die 50 Euro hätte man doch lieber mal zurückgelegt für ein Kleid, das auch wirklich angezogen wird. Und danach bekommt man es nicht verkauft, muss mit dem Preis runtergehen, und der Ärger ist groß.

Also: So schön Schnäppchen auch sind: Nicht nur irgendetwas kaufen, weil es günstig ist!


...aus der Retrospektive ist es aber sehr einfach, sich das jetzt einzugestehen und so rational an die Sache heranzugehen. Wer weiß also, ob ich die Fehler nicht auch gemacht hätte, wenn man mich vorher eines besseren belehrt hätte ;)


2 Kommentare:

  1. Ja, etliches davon kann ich auch gut nachvollziehen.
    Wenn man in random Läden was wirklich Lolita-taugliches finden will, braucht man schon eine gehörige Portion Glück!
    Und um sich zu entscheiden, wohin man selber mit dem Stil will, braucht man auch einfach Zeit und 'Übung' mit dem Stil, also eine gewisse Stilsicherheit.
    Deswegen lagen zwischen meinem ersten Lolita-Item und meinem ersten Meet-Up gute zwei Jahre. XD

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    1. Aber ist ja wirklich besser so, lieber warten als total ins Klo greifen ;D

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